• LaKo 2014: Neuer Vorstand und Änderungen in der Ordnung

    Am vergangenen Sonntag, den 06. April 2014, hat vom DITIB Landesjugendverband Württemberg nach 2-jährigem Bestehen die zweite, ordentliche Landesdelegiertenkonferenz (kurz: LaKo) in Stuttgart Feuerbach stattgefunden. Read More
  • BDMJ-Vorstand hat sich konstituiert

    Der DITIB-Bundesjugendverband hat in seiner ersten Vorstandssitzung am 28.01.2014 in Köln die Verteilung der Ämter vorgenommen. Dem vorausgegangen war die konstituierende Generalversammlung.  Read More
  • ‚Bund der muslimischen Jugend’ gegründet

    Köln, 06.01.2014: Am vergangenen Sonntag haben Delegierte der 15 DITIB-Landesjugendverbände bei ihrer Gründungsversammlung den Bundesjugendverband der DITIB gegründet. Die Bundesjugendkonferenz mit anschließender Wahl des Bundesjugendvorstandes gab sich den Namen „Bund Der Muslimischen Jugend, kurz: BDMJ“.  Read More
  • 18 weitere JugendleiterInnen für die DITIB-Jugend Württemberg

    Der DITIB Landesjugendverband Württemberg hat in Kooperation mit dem Landesjugendring Baden-Württemberg und dem Ministerium für Arbeit und Sozialordnung des Landes Baden-Württemberg seine zweite Juleica-Schulung organisiert. Dabei wurden 18 junge Menschen an zwei aufeinander folgenden Wochenenden in der Herberge Sonnenbühl-Erpfingen auf der schönen, verschneiten Alb zu ehrenamtlichen Jugendleiter-Innen ausgebildet. Die Schulungen fanden vom 6. bis zum 9. und vom 13. bis zum 15. Dezember 2013 statt. Read More
  • Hadi, werde auch Du Jugendleiter-In!

    Jetzt für die Juleica-Schulung anmelden - Mit der Juleica kannst du deine ehrenamtliche Tätigkeit als JugendleiterIn in einem Jugendverband bundesweit nachweisen. Damit weist du auch gegenüber TeilnehmerInnen und deren Eltern, aber auch gegenüber staatlichen und nichtstaatlichen Stellen deine Fähigkeiten als JugendleiterIn nach.  Read More
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Politik mit Hip-Hop und Comedy

Auf einer Jugendleiter-Schulung sei die Idee zu der Veranstaltung entstanden, berichtete der Projektverantwortliche Ismail Özkan in seinem Grußwort: "Jale Cetin und ich wollten etwas Gutes in Herrenberg tun und Politik für Jugendliche erlebbar machen." Im Rahmen des Lokalen Aktionsplans Herrenberg (LAP) und mit der Unterstützung von Kooperationspartnern wurde die Vision Wirklichkeit. Was es mit dem LAP auf sich hat, erklärte Saban Ekiz, Leiter der Externen Lokalen Koordinierungsstelle, und lobte die Jugendlichen: "Heute können wir bürger-schaftliches Engagement gemeinsam erleben. Diese Veranstaltung zeigt, dass ihr mitmacht und Teil der Gesellschaft seid."

Mit Marimbaklängen und Djemberhythmen eröffnete das Percussion-Ensemble der Musikschule Herrenberg dann das rund sechsstündige Programm. In die wundersame Welt des Nasreddin Hoca entführte die Theatergruppe "Kulturenwechsel" und erzählte mit einem Augenzwinkern die Geschichte von Allahs Goldtalern und dem gestorbenen Topf.

Dem politischen Anspruch der Veranstaltung verlieh Tobias Erth mit einem Vortrag über den Rechtsextremismus Gewicht. Bei weitem nicht nur ein Problem der neuen Bundesländer seien Gruppierungen rechts der demokratischen Mitte, berichtete der Mitarbeiter im "Team meX" der Landeszentrale für politische Bildung und klärte dann über Skinheads, die Neonazi-Szene, rechtsextreme Parteien und neue Strömungen wie die weißmaskierten "Unsterblichen" auf.

Mit Comedy-Häppchen, in denen er impertinente Fünftklässler durch den Kakao zog und seiner Mutter ein ironisch-liebevolles Denkmal setzte, lockerte der Zehntklässler Ismail Cetin die Stimmung auf und rappte später mit Oguzhan Üregil um die Wette. Viel Applaus heimsten auch der Chor "Türkü Dostlari", die Saz- und die Folkloregruppe des Türkischen Arbeitnehmervereins ein.

Einen "Höhepunkt des Abends" kündigten die Moderatoren Nurdan Bas und Emre Bogazköy am späten Nachmittag an. Auf dem "Heißen Stuhl" beantworteten Vertreter der Gemeinderatsfraktionen sowie Mitglieder aus den Jugendorganisationen von Grünen, CDU, SPD, Piraten und der Linken Fragen des Publikums - zum Beispiel nach einer Städtepartnerschaft mit einem islamischen Land wie der Türkei. Oder danach, wie die Belange verschiedener Kulturen berücksichtigt werden können. Oberbürgermeister Thomas Sprißler seinerseits stellte sich der Frage, weshalb sich unter den 17 Auszubildenden der Stadt Herrenberg keine Menschen mit Migrationshintergrund befinden. Auf den Wunsch nach der beruflichen Integration von Frauen mit Kopftuch antwortete der OB: "Wir legen keinen Fokus auf die Kleidung oder Kopfbedeckung eines Bewerbers, sondern entscheiden allein auf Grundlage der Qualifikation." Mit Spannung erwartet wurde die Rede Bilkay Öneys: Die baden-württembergische Integrationsministerin lobte den Gestaltungswillen der Herrenberger Jugendlichen und bezog Stellung zur Debatte um das Video "Die Unschuld der Muslime": "Die friedlichen Demonstrationen zeigten, dass die baden-württembergischen Muslime auf dem Boden des Grundgesetzes stehen und nicht auf die Provokation eingegangen sind." Aufgrund der Presse- und Meinungsfreiheit halte sie ein Verbot des Videos nicht für geboten. Sie kündigte überdies eine Kampagne zur Erhöhung des Migrantenanteils im öffentlichen Dienst an und schloss: "Ob der Islam nun zu Deutschland gehört oder nicht - dass wir in Frieden mit den Muslimen zusammenleben, darum geht es doch!"

Über die integrative Funktion des Hip-Hops sprach schließlich der Rapper Arian Bicay. "Er ist wie ein Spielzeug aus China, das Kinder nicht in den Mund nehmen dürfen, um sich nicht daran zu verschlucken", meinte der 29-Jährige. "Hip-Hop hat es schwer. Die Medien zeigen nicht, dass er große Kunst, große Lyrik ist und sich mit Integrationsfragen beschäftigt." Einblicke in diese Subkultur gewährten die letzten beiden Programmpunkte: Mit rasanten Sprechgesängen von "Triple S" und "Sinan und Dan" klang der Abend aus und vom Kleinkind bis zum Oberbürgermeister reckte das Publikum den Musikern die Hände entgegen. "Begegnung ist der Schlüssel zur Integration, hat die Integrationsministerin gesagt. Diese Veranstaltung zeigt, dass Vorurteile vor allem bei deutschen Jugendlichen abgebaut werden müssen", resümierte Rita Pehlke-Seidel, Koordinatorin für bürgerschaftliches Engagement im Herrenberger Rathaus.

Kooperationspartner der Veranstalter waren der Stadtjugendring, die Mobile Jugendarbeit und die Koordinationsstelle für Bürgerschaftliches Engagement. Darüber hinaus erhielten die Jugendlichen Unterstützung von der SMV des Andreae-Gymnasiums, von Jugendlichen der Herrenberger Atib-Moschee und von Vertretern der Jungen Union, der Jusos und der Piraten-Partei.

Nadine Dürr
Quelle: Gäubote Herrenberg